Wie der Tee nach Japan kam
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Wie der Tee nach Japan kam
Der Legende nach kam der Tee vor mehr als 5 000 Jahren nach China, weil der Wind Kaiser Shen-Nung einige Teeblätter in sein kochendes Trinkwasser geweht hatte. Die Japaner waren damals recht freundschaftlich mit den Chinesen verbunden – den Tee kannten sie allerdings noch lange nicht.
So kam der Tee nach Japan
Man schrieb das Jahr 804, als der japanische Gelehrte und Geistliche Kūkai in diplomatischer Mission nach Chang’an aufbrach. Chang’an war damals Hauptstadt und Regierungssitz der Xin, Sui und Tang-Dynastie sowie der westlichen Han-Dynastie.
Auf seinem Weg nach China geriet Kūkai mit seinen vier Schiffen und einem großem Gefolge in einen Seesturm. Zwei Schiffe kenterten, die anderen beiden erreichten mit Kūkai an Bord das rettende Festland. Allerdings strandete die Delegation mehr als 1 500 Kilometer vom Zielort Chang’an entfernt. Daraufhin machte sich die Delegation auf den langen, beschwerlichen Fußweg in die chinesische Hauptstadt.
Sehr erschöpft erreichte Kūkai die Provinz Zhejiang und alle unfreiwilligen Wanderer zweifelten bald daran, Chang’an tatsächlich jemals erreichen zu können. Gastfreundliche Chinesen trösteten die müden Wanderer und reichten ihnen selbstverständlich auch Tee. Sie wählten eine besonders stärkende Sorte aus: frischen Grüntee.
Das Ziel ist erreicht
Kūkai und sein Gefolge bewältigten letzten Endes den weiten Weg nach Chang’an. Später erinnerte sich der Geistliche an die wunderbar belebende Wirkung des Tees, der in China so viel Verbreitung gefunden hatte. Der Grüntee hatte ihn von innen gereinigt und seiner Seele sogar regelrecht Flügel verliehen.
Auf ihrem Rückweg machte die japanische Delegation erneut Halt in Zhejiang. Denn Kūkai wollte unbedingt einige Teepflanzen mit nach Japan nehmen. So begann die Verbreitung des Grüntees in Japan.
Wahrheit oder Mythos?
Der buddhistische Mönch Kūkai lebte tatsächlich von 774 bis 835. Er gilt als Begründer des japanischen Shingon-Buddhismus - sein Andenken wird bis heute unter dem Ehrentitel Kōbō Daishi in Japan regelrecht überhöht. Dass seine diplomatische Mission zur ersten Berührung eines Japaners mit dem grünen Tee führte und der Anfang der Verbreitung des Tees in Nippon-koku war, gilt allerdings als sicher.
Neben der Legende, dass Mönche (Kukai, manchmal wird auch Saicho genannt) zwischen 767 und 835 n.Chr. erstmals Teesamen geschmuggelt haben, die aus dem chinesischen Tiantai Bergkloster stammten, gibt es noch eine Erklärung. Der Zen-Mönch Myoan Eisai (1141-1215 n.Chr.) habe den Tee in Japan eingeführt.
Ab dieser Zeit ist großflächiger Teeanbau in Japan historisch belegbar. Unbestritten ist der Zweck den Tee damals hatte. Er wurde von China nach Japan gebracht um bei der Meditation Verwendung zu finden. Dieser Zusammenhang ist für das Verständnis der japanischen Teezeremonie und der Teekultur im Alltag der Japaner essentiell. So drücken Japaner zum Beispiel die höchstmögliche Wertschätzung & Anerkennung mit dem Satz "ein Mensch habe Tee in der Seele" aus. -
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